DIE PRACHT DER BÜRGERWELT – FLANDERN UND BRABANT (02.-07.08.2020). Da in Belgien coronabedingt derzeit Museumsbesuche für Gruppen verboten sind, müssen wir die Reise leider absagen.
Nirgendwo in Mitteleuropa finden sich auf so dichtem Raum so eindrucksvolle Zeugnisse der Leistungskraft der europäischen Bürgerwelt wie in Flandern und Brabant. Während der flandrische Westen Belgiens mit Brügge und Gent großartige mittelalterliche Stadtbilder bewahrt hat, stehen die brabantischen Städte Antwerpen, Löwen und Brüssel für den fortwährenden Aufstieg der Bürgerwelt in der frühen Neuzeit. Vollendet harmonische Platzanlagen, Rathäuser, Belfriede und Beginenhöfe laden ebenso zum Betrachten und Verweilen ein wie farbenprächtige Darstellungen des zeitgenössischen Lebens in der altniederländischen Malerei.
SONNTAG: Nach zeitiger Abfahrt aus Münster (Zustiegsmöglichkeiten auf Anfrage) erreichen wir am frühen Vormittag Antwerpen. Auf einem Stadtrundgang mit dem Besuch der perfekt erhaltenen Werkstätte des Renaissance-Buchdruckers Christoph Plantin (einziges Museum der Welt mit dem Prädikat des UNESCO-Weltkulturerbes) und des Wohn- und Arbeitshauses von Peter Paul Rubens versetzen wir uns in das große Zeitalter der Scheldemetropole. Am Abend treffen wir in Gent ein, wo wir unser zentral gelegenes 4-Sterne-Hotel (mit Schwimmbecken) beziehen. Gemeinsames Abendessen und erste von fünf Übernachtungen.
MONTAG: Gent ist nicht nur der zweckmäßige zentrale Standort einer Reise nach Flandern und Brabant, sondern auch eine Augenweide für die Entdeckung der flandrischen Stadtkultur. Wir besichtigen die Burgstadt (Gravensteen), die Hafen- (Graslei und Korenlei), Handels- (Belfried) und Kunststadt - mit dem weltberühmten Genter Altar in der St.-Bavo-Kathedrale.
DIENSTAG: In Brüssel werden wir an den europäischen Institutionen vorbei zum Kern der Stadt vordringen, dem grandios barocken ‚Großen Platz’ (UNESCO-Weltkulturerbe). Auf unserem Stadtspaziergang besuchen wir auch das üppigst ausgestattete und großzügig angelegte Museum der Schönen Künste – der lehrreichste Ort, um die Einflüsse wertzuschätzen, die die Bürgerwelt Flanderns auf die Entstehung einer neuen, realitätsorientierten Kunst ausgeübt hat. Und nicht zuletzt: Nach einer kurzen Busfahrt entdecken wir im Südosten der Stadt phantasie- und prachtvolle Beispiele der Entstehung des europäischen Jugendstils (UNESCO-Weltkulturerbe).
MITTWOCH: Die Altstadt von Brügge (ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe) konserviert zugleich Blütezeit und Stillstand. Seit dem 15./16. Jahrhundert ist die mittelalterliche Struktur von Bebauung und Kanälen unverändert. Die Gründe lernen wir auf unserem Gang durch die westeuropäische Finanzmetropole des Spätmittelalters verstehen, der uns zugleich ihre großen Kunst- und Architekturschätze näherbringt.
DONNERSTAG:Grandioses und Grauenhaftes liegen eng beieinander in Ypern: das Gewandhaus – im Urbau aus dem späten Mittelalter datierend – ist einer der größten Profanbauten Europas. Heute beherbergt es eine Ausstellung zu den Schrecken des Ersten Weltkrieges, der bei Ypern lange und unerbittlich gewütet hat. Rückfahrt nach Gent und Zeit zur freien Verfügung.
FREITAG: Auf dem Rückweg nach Münster fahren wir über Löwen, wo wir Merkmale flandrisch-braban-tischer Städte noch einmal beieinander sehen: ein stiller Beginenhof, bedeutende geistliche Kunst, ein von bürgerlich-universitärer Gelehrsamkeit getränktes Ambiente und allem voran: ein spätgoti-scher Skulpturenschmuck am Löwener Rathaus, der nirgendwo in Europas seinesgleichen hat und uns die Pracht der heimischen Bürgerwelt ein letztes Mal vor Augen führt. Am frühen Abend treffen wir wieder in Münster ein (zuvor vom Hbf Duisburg aus Weiterfahrt in andere Teile des Bundesgebietes möglich).
DETAILs
Komfort-Busreise, 5 Übernachtungen mit Frühstück in Gent, 2 Abendessen, Besichtigungsprogramm mit Eintritten, Sicherungsschein
Preis
1190 Euro/Person im Doppelzimmer, Einzelzimmerzuschlag 280 Euro