Europas Kulturerbe

Reise 5: NORMANDIE UND BRETAGNE – FRANKREICHS BRITANNISCHER WESTEN (03.-13.09.2022).

Klosterinsel Mont-Saint-Michel
Klosterinsel Mont-Saint-Michel

Eingefasst von einer wilden Küstenlandschaft, besitzt die Bretagne einen siebentausend Jahre zurückreichenden Bestand an Kulturdenkmälern, die bedeutende Epochen illustrieren: die Steinzeit, die keltisch-römische Antike, das Mittelalter und die atlantische frühe Neuzeit. In der Bretagne und auf dem Hin- und Rückweg durch die agrarisch geprägte Normandie erleben wir Höhepunkte der beiden ‚britannischen’ Westregionen Frankreichs: grandiose Überreste der Megalithkulturen, die Klosterinsel Mont-Saint-Michel, den monumentalen Wandteppich von Bayeux, die berühmten Kalvarienberge, die Entdeckerstadt Saint-Malo – und ein weites Landschaftspanorama zwischen Dorfidyllen und urwüchsiger Natur.

Rouen, Kathedrale
Rouen, Kathedrale

SAMSTAG: Am frühen Morgen Aufbruch aus Münster in unserem 4-Sterne-Reisebus (Zustiegsmöglichkeiten bitte erfragen). Bei ruhigem Wochenendverkehr sollten wir unser Tagesziel, das von prachtvollem Fachwerk gezierte Rouen, die Hauptstadt der Normandie, so zeitig erreichen, daß Gelegenheit bleibt für einen Besuch der großartigen Kathedrale. Wir übernachten in einem komfortablen Stadthotel und stimmen und bei einem gemeinsamen Abendessen auf die französische Lebensart ein.

 

SONNTAG: Beim gestrigen Besuch der Kathedrale sind wir auf ein Grabmal des englischen Königs Richard Löwenherz gestoßen: heute und morgen vertiefen wir die Beziehungen der Normandie zu England: Am 30. Mai 1431 wurde auf dem Marktplatz von Rouen in der seinerzeit englisch besetzten Normandie die in englische Gefangenschaft geratene 19jährige Jeanne d’Arc – Johanna von Orléans – bei lebendigem Leibe verbrannt. Ein vor wenigen Jahren eingerichtetes Dokumentationszentrum veranschaulicht Leben und Tod einer der rätselhaftesten Frauen der Weltgeschichte. Schon gestern haben wir vor der Kathedrale den berühmten Zyklus ihrer Frontansicht von Claude Monet bewundert: Heute betrachten wir im Musée des Beaux-Arts weitere großartige Werke des Impressionismus, der ja in der Normandie entstanden ist. Gemeinsames Abendessen.

 

MONTAG: Nach dem Besuch der einsamen Klosterruine Jumièges aus der Zeit Herzog Wilhelms, des Eroberers Englands, beobachten wir am Wegesrand, wie sich das Baumaterial der Häuser von Kalkstein zu Granit ändert – Indiz für den Übergang von der Normandie in die Bretagne. Am späten Nachmittag treffen wir in der angenehmen bretonische Hafenstadt Vannes ein, die gleichfalls mit reicher Fachwerksubstanz aufwartet. Kleiner Stadtspaziergang und erste von zwei Übernachtungen in einem schönen Innenstadthotel. Das Abendessen nehmen wir wiederum gemeinsam ein.

 

Grand menhir brisé
Grand menhir brisé

DIENSTAG: Die Bretagne ist berühmt für ihre Zeugnisse aus der Jungsteinzeit. Zahlreiche Einzelmonumente und Grabanlagen aus tonnenschweren Steinen, aber auch Meisterleistungen der Handwerkskunst bezeugen den Beginn der Seßhaftigkeit der Menschen, die ‚neolithische Revolution’. Die Steinreihen von Carnac geben bis heute Rätsel auf. In Locmariaquer stehen wir fassungslos vor dem 280 Tonnen schweren ‚Grand menhir brisé’, den Menschen vor 6500 Jahren zehn Kilometer weit hierher befördert haben. Nach einer Bootsüberfahrt zur Ile de Gavrinis betreten wir eine ornamental ausgestaltete Grabanlage.

MITTWOCH: Unsere Reise führt weiter über Pont-Aven, das durch seine von Paul Gauguin begründete Maltradition berühmt ist, und über Concarneau mit seiner bildschönen Festungsinsel bis zur alten Hafenstadt Douarnenez, wo wir zweimal übernachten (jeweils mit gemeinsamem Gourmet-Abendessen). 

Locronan - ein Dorf aus Granit
Locronan - ein Dorf aus Granit

DONNERSTAG: Heute brechen wir auf zu einer Fahrt in den wildzerklüfteten äußersten Westen der Bretagne. Über den (bei guter Witterung) grandiosen Aussichtspunkt Menez Hom gelangen wir zur Pointe de Crozon, eine der in den Atlantik ragenden Landzungen der Bretagne mit spektakulären Landschaftsbildern. Auf dem Rückweg halten wir in Locronan, einem wunderschönen Dorf, in dem die Zeit seit Jahrhunderten stehengeblieben zu sein scheint – nicht zufällig ein bevorzugter Drehort für historische Filme. 

Saint-Thégonnec, Kalvarienberg
Saint-Thégonnec, Kalvarienberg

FREITAG: Eine Besonderheit der bretonischen Kulturüberlieferung ist die Vielzahl an Kalvarienbergen – aus dem lokalen Granit gefertigten, in ihrer schlichten Ausdruckskraft anrührenden Darstellungen der Passion Christi. Zwei der schönsten Figurengruppen mit jeweils bis zu 200 einzelnen Skulpturen schauen wir uns heute an. Am Nachmittag geht es weiter zur Küste des Rosa Granit. Sie haben Gelegenheit zu einer kleinen Wanderung an einem Küstenabschnitt, der für seine phantastisch geformten Granitblöcke berühmt ist. Gegen Abend erreichen wir dann unser Tagesziel Saint-Malo, wo wir für zwei Übernachtungen ein schönes Hotel beziehen, das in der Altstadt und zugleich nahe dem Strand liegt. Heute und morgen essen wir hier gemeinsam zu Abend.

SAMSTAG: Saint-Malo ist eine der schönsten Hafenstädte Europas. Ein Spaziergang in der Altstadt und auf den von Atlantikluft umwehten Stadtmauern macht uns mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vertraut. Den Nachmittag in dieser nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder komplett neuerrichteten Stadt können Sie in eigener Regie gestalten.

Wandteppich von Bayeux, normannisches Schiff
Wandteppich von Bayeux, normannisches Schiff

SONNTAG: Für den Besuch des Mont-Saint-Michel (UNESCO-Weltkulturerbe), einer der größten Sehenswürdigkeiten Frankreichs, brechen wir zeitig auf. Auf der Insel des Michaelsberges an der Grenze zwischen der Bretagne und der Normandie verbinden sich Kulturgeschichte und landschaftliche Schönheit zu einem bleibenden Erlebnis. Am Nachmittag fahren wir weiter nach Bayeux, wo Zeit bleibt für den Besuch eines weiteren Glanzlichtes der Reise: des 70 Meter langen Wandteppichs von Bayeux, auf dem vor mehr als 900 Jahren die Geschichte der normannischen Eroberung Englands in gestickten Bildern festgehalten worden ist. Übernachtung und gemeinsames Abendessen.

Steilküste bei Sassetot
Steilküste bei Sassetot

MONTAG: Bayeux ist nicht nur eine schöne mittelalterliche Stadt, sondern auch ein Zentrum der Landungsoperation der Alliierten im Zweiten Weltkrieg, die uns heute vormittag beschäftigen wird. Am Nachmittag Weiterfahrt zu unserem letzten, ganz besonderen Übernachtungsort: dem Schloß Sassetot, in dem Kaiserin Elisabeth von Österreich (‚Sissi') 1875 ihren Sommerurlaub verbrachte. Es liegt nahe der hier für die Normandie typischen großartigen Steilküste – ein letzter landschaftlicher Höhepunkt unserer Reise. In festlicher Atmosphäre genießen wir das gemeinsame Abendessen. 

 

DIENSTAG: Nach einem ausgiebigen Frühstück treten wir die Rückreise an. Ankunft in Münster voraussichtlich am frühen Abend (zuvor vom Hbf Duisburg aus Weiterfahrt in andere Teile des Bundesgebietes möglich).

 

Details

Busfahrt ab/bis Münster, 10 Übernachtungen mit Frühstück in Rouen (2), Vannes (2), Douarnenez (2), Saint-Malo (2), Bayeux (1), Sassetot (1), 9 Abendessen, Besichtigungsprogramm mit Eintritten, Sicherungsschein

 

Preis

2390 Euro/Person im Doppelzimmer, Einzelzimmerzuschlag 460 Euro