Reise 1: RUND UM NÜRNBERG – ALTDEUTSCHE KUNST UND FRÄNKISCHE LEBENSART (11.-18. Juni 2022)
Grosse Kunst inmitten wohlerhaltener bildhübscher Altstädte und fürstlicher Pracht – das zeichnet die Kulturlandschaft Franken aus. Vom festen Standort Nürnberg aus erkunden wir bedeutende renommierte und weniger bekannte Ziele und kommen dabei Meistern wie Tilman Riemenschneider, Albrecht Dürer, Balthasar Neumann oder Richard Wagner nahe. Ein Abstecher zu Stationen des fränkischen Limes läßt nicht nur die römische Vergangenheit Süddeutschlands lebendig werden, sondern schärft auch den Blick für die kulturellen Identitäten von fränkischer und bayerischer Bevölkerung, die zu vielen Gelegenheiten offensiv zum Ausdruck gebracht werden.
SAMSTAG: Am frühen Morgen starten wir in Münster. Auf dem Weg nach Nürnberg halten wir auf dem Würzburger Marienberg. Würzburg, Bischofssitz seit der Karolingerzeit, ist die älteste Stadt Mainfrankens. Auf dem Marienberg haben die Würzburger Bischöfe seit dem Mittelalter residiert. Von dort hat man heute nicht nur den schönsten Blick auf die Stadt, sondern das Mainfränkische Museum birgt den besten Überblick über die großartige Kunst der Region und führt uns in das Werk des großen Meisters Tilman Riemenschneider ein. Weiterfahrt nach Nürnberg, wo wir für die gesamte Dauer unserer Reise ein erst jüngst eingeweihtes, zentral gelegenes 4-Sterne-Hotel beziehen und heute gemeinsam zu Abend essen.
SONNTAG: Nürnberg, fränkische Rivalin des bayerischen München und mit einem weitaus älteren Kulturbestand als die Landeshauptstadt ausgestattet, hat eine nach dem Zweiten Weltkrieg vorzüglich wiederaufgebaute Altstadt, die wir auf unserem vormittäglichen Rundgang kennenlernen. In der Nürnberger Burg machen wir uns mit ihren mittelalterlichen Herren, den Hohenzollern, vertraut. Im Dürerhaus betrachten wir die Lebensverhältnisse des größtes Sohnes der Stadt aus der Nähe. Am Nachmittag steht ein Besuch des Germanischen Nationalmuseums auf dem Programm, des wichtigsten kulturgeschichtlichen Museums Deutschlands.
MONTAG: Etwas früher als sonst brechen wir heute zu zweien der schönsten Stadtbilder Deutschlands nach Mittelfranken auf: Am Vormittag besuchen wir Dinkelsbühl, wo uns ein authentisch bewahrtes spätmittelalterliches Stadtpanorama erwartet. Reizvoll ist der Vergleich mit dem nach schweren Kriegsschäden stark rekonstruierten Rothenburg, wo wir den Nachmittag verbringen: Anders als Dinkelsbühl ist die Stadt an der Tauber geradezu für ihre historische Authentizität weltberühmt.
DIENSTAG: Von den Hohenzollern aus Nürnberg begeben wir uns heute zu ihrer Seitenlinie nach Ansbach. Hier interessiert uns nicht nur die Pracht der Kirchen und der markgräflichen Residenz, sondern auch eine Person, deren Kindheit ganz und gar nicht von Pracht erfüllt war und Identität bis heute nicht geklärt ist: Kaspar Hauser, das berühmteste Findelkind der deutschen Geschichte, verbrachte die letzten beiden Jahre seines kurzen Lebens in Ansbach. Auf dem Rückweg nach Nürnberg machen wir Halt an einem düsteren Erinnerungsort der fränkischen Metropole: Das Gelände der Reichsparteitage im Südosten der Stadt verdeutlicht die Rolle Nürnbergs als einer der Kernstätten der NSDAP.
MITTWOCH: Kleinod einer mittelalterlichen Bischofsstadt, hat Bamberg seinen ursprünglichen Charakter erhalten und im Wandel der Zeiten weiterentwickelt (UNESCO-Weltkulturerbe). Ein Spaziergang führt uns zu den nahe beieinanderliegenden Bereichen der geistlichen und bürgerlichen Bebauung sowie in die einmalige, urige Gärtnerstadt. Wie sich der Bischof in der Neuzeit zu einem Fürsten erhob, zeigt am Nachmittag eindrucksvoll der Besuch seines Residenzschlosses Weißenstein in Pommersfelden.
DONNERSTAG: Auch dem Opernhaus in Bayreuth hat die UNESCO das Weltkulturerbe-Prädikat verliehen. Es hat nichts zu tun mit dem für Richard Wagner errichteten Festspielhaus – wie überhaupt die Stadt am Roten Main weitaus mehr kulturelle Höhepunkte aufweist als nur die Verbindung zum Opernfürsten. In der großzügigen Bau- und Parklandschaft der Stadt begegnen uns ebenfalls weitere Personen der deutschen Kulturgeschichte wie Jean Paul, Max Stirner und Franz Liszt.
FREITAG: Franken und Bayern sind zwar politisch (zwangs-)vereint, bleiben aber bis heute zwei stark miteinander rivalisierende Regionen. Ihre unterschiedliche Prägung hängt auch mit einer uralten Trennlinie zusammen: Der Limes, mit dem sich das Römische Reich von den Germanen abzusondern versuchte, markiert im großen ganzen auch die unterschiedlichen Siedlungsbereiche von Franken (im Norden) und Bayern (im Süden). Diese Zusammenhänge machen wir uns auf einem Ausflug nach Weißenburg und Kipfenberg bewußt. Am Abend treffen wir uns zu einem gemeinsamen Essen in einem zünftigen fränkischen Restaurant – wo natürlich fränkischer Wein (sowie freilich auch Bier, jedoch gewiß nicht aus Bayern!) serviert wird.
SAMSTAG: Unser Rückweg führt uns wiederum an Würzburg vorbei. Auch diesmal halten wir hier – und zwar in der Innenstadt, am berühmtesten Bauwerk der Stadt, der gewaltigen bischöflichen Residenz (UNESCO-Weltkulturerbe). Den tiefen Eindruck des Deckenfreskos, des größten seiner Art weltweit, das Giovanni Battista Tiepolo und seine Helfer in den Jahren 1752-1753 hier schufen, nehmen wir mit heim.
Details
Busfahrt ab/bis Münster, 7 Übernachtungen mit Frühstück, 2 Abendessen, Besichtigungsprogramm mit Eintritten, Sicherungsschein
Preis
1350 Euro/Person im Doppelzimmer, Einzelzimmerzuschlag 210 Euro