Europas Kulturerbe

03 VERGANGENE IDYLLEN – MASUREN UND OSTPOLEN (08.-15.05.2014)

Literaten beschrieben den heutigen Nord- und Südosten Polens vor den Umwälzungen des 20. Jahrhunderts als eine Welt, in der die Zeit stehengeblieben zu sein schien: eine multiethnische Bevölkerung in der herrlichen, schon typisch nordischen Seenlandschaft Masurens, reiche multikulturelle und -religiöse Traditionen in Ostpolen. Was von diesen vermeintlichen Idyllen heute noch präsent ist, lassen wir im noch immer gemächlichen Lebensrhythmus vergangener Tage an uns vorüberziehen und öffnen zugleich den Blick auf die angesichts der Umwälzungen der jüngsten Zeit spannungsreiche Gegenwart Ostmitteleuropas.

DONNERSTAG: Zeitiger Bustransfer von Münster nach Düsseldorf (alternative Flugverbindungen bitte erfragen). Flug z.B. mit Germanwings nach Warschau. Bei unveränderten Flugzeiten erreichen wir unser Ziel Lublin im Lauf des Nachmittags. Unser 4-Sterne-Grand-Hotel aus der Belle Epoque, in dem wir dreimal übernachten, stimmt uns ein auf die Beschäftigung mit der großen Zeit der Stadt am nächsten Tag. Gemeinsames Abendessen.

FREITAG: Lublin, heute die bedeutendste Stadt Ostpolens, war bis vor dem Zweiten Weltkrieg von einer Vielvölkerkultur geprägt, wie man sie seinerzeit in vielen Städten Osteuropas antraf. Juden, Polen, Deutsche, Ukrainer, Litauer, Armenier und etliche weitere Ethnien lebten hier friedlich miteinander – auf einem geruhsamen Stadtspaziergang betrachten wir ihre Hinterlassenschaften und sparen dabei die NS-Zeit nicht aus.

SAMSTAG: Eine Tagesfahrt führt zur nächsten überraschenden Entdeckung: Warum Zamość zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, wird klar, wenn wir auf dem Marktplatz der Kleinstadt stehen und uns nicht in Polen, sondern in Italien wähnen: und in der Tat stammt die großartige Renaissance-Stadtanlage aus der Hand des Venezianers Bernardo Morando.

SONNTAG: Heute wechseln wir Landschaft und Kultur: auf dem Weg vom östlichen ins nördliche Polen machen wir am Kloster Wojnowo (Eckartsdorf) Halt und lernen die Geschicke russischer, nach Polen emigrierter Altgläubiger kennen. In Nikolaiken angekommen, dem lebendigsten Ort der Masurischen Seenplatte, beziehen wir für vier Nächte unser 3-Sterne-Hotel (mit Innenschwimmbad), das sich zugleich nah am Nikolaiker See wie auch nahe des Ortszentrums befindet. Gemeinsames Abendessen.

MONTAG: Zwei gegensätzliche, nur geographisch durch herrliche Seenlandschaft verbundene Besichtigungen haben wir uns für heute vorgenommen: zum einen die großartige Klosterkirche Heiligenlinde, die zu Betrachtungen über Katholiken und Protestanten in Masuren einlädt; zum anderen die ‚Wolfsschanze’, das wichtigste und letzte Bunkersystem Hitlers, das Fragen zum aktuellen Verhältnis von Polen und Deutschen nahelegt.

DIENSTAG: Etwas weiter entfernt, im westlichen Masuren, liegen unsere heutigen Stationen: die prachtvolle Backsteinkirche von Dobre Miasto (Guttstadt), die authentische, hübsche Ortsansicht von Orneta (Wormditt) und die Bischofsburg von Lidzbark Warmiński (Heilsberg) gewähren Einblick in das einstige Siedlungsbild Masurens. Gemeinsames Abendessen.

MITTWOCH: Haben wir die masurischen Seen bislang nur aus der Anschauung kennengelernt, besteht am heutigen Ruhetag Gelegenheit, an einem der beiden Seen Nikolaikens eigenen Aktivitäten nachzugehen oder aber mit der Reiseleitung gemeinsam eine Unternehmung zu planen. Das Abendessen nehmen wir wieder mit der Gruppe ein.

DONNERSTAG: Der Rückflug von Warschau nach Düsseldorf geht planmäßig am Nachmittag (ggf. andere Flugverbindung erfragen) – Zeit genug, um in Ruhe die Strecke zum Flughafen zurückzulegen. Nach dem Rückflug für Teilnehmer aus Westfalen Bustransfer nach Münster.

Details

Flug z.B. Düsseldorf – Warschau (auf Wunsch Bahnanreise), 7 Ü/F in Lublin (3) und Nikolaiken (4), 5 Abendessen, Besichtigungsprogramm mit Eintritten, Bustransfers zum/vom Flughafen sowie in Polen

 

Preis

1320 Euro, EZ-Zuschlag 220 Euro