Europas Kulturerbe

3 RUND UM MÜNCHEN – BAYERISCHE IDYLLEN (29.09.-06.10.2021)

München ist in seiner Entstehungsgeschichte weniger mit Hamburg als mit Berlin vergleichbar: Beide Metropolen verdanken den Aufstieg ihrem Charakter einer königlichen Residenzstadt, und beide nehmen als solche erst im 19. Jahrhundert ihren ungeheuren Aufschwung. Auch das Umland Münchens und Berlins ist von jeweils eigentümlicher Schönheit und bedeutendem kulturellen Gehalt. Doch Bayern ist anders als Norddeutschland katholisch geprägt und besitzt an etlichen Orten noch römische Überreste sowie eine Unzahl qualitätvoller Kunstschätze. Wir verknüpfen auf unserer Reise das Erlebnis herrlicher Stadtbilder mit der Einkehr in stille Kirchen und Klöster mit exquisiter Ausstattung – alles inmitten von Seenlandschaften wie aus dem Bilderbuch.

MITTWOCH: Frühzeitig brechen wir von Münster auf. Schon nach fast genau 300 Kilometern erreichen wir die fränkisch-bayerische Landesgrenze und halten wenig später in Aschaffenburg. Dort befindet sich das Pompejanum, ein Unikum königlich bayerischer Bautätigkeit. Ludwig I. von Bayern, ein Verehrer der Antike, ließ hier in den 1840er Jahren die Casa dei Dioscuri aus Pompeji originalgetreu nachbauen. Wir erhalten hier einen Eindruck von der Bedeutung römischer – und griechischer – Vorbilder für die monumentale Bautätigkeit in München während des 19. Jahrhunderts. Weiterfahrt nach München, wo wir am Stadtrand für unsere gesamte Reise ein schönes Hotel beziehen. Von hier aus können wir sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut die Innenstadt erreichen als auch mit unserem Bus rasch auf die Fernstraßen gelangen. Heute essen wir gemeinsam zu Abend.

DONNERSTAG: Auf einem Spaziergang durch das Zentrum lernen wir die Entwicklung des monumentalen Bauens in der Landeshauptstadt kennen. Die großen Münchener Museen sind für Individualbesucher und für (Klein-)Gruppen geöffnet. Wir werden uns bemühen, Besuche in der Alten Pinakothek und der Glyptothek zu organisieren.

FREITAG: Unser erster Tagesausflug führt uns an den Chiemsee. Auf dem Weg dorthin halten wir in Rabenden und bewundern den Altar des Meisters von Rabenden, dessen Anonymität erst jüngst gelüftet worden zu sein scheint. Am Chiemsee interessieren wir uns für die römischen Überreste in Seebruck und vor allem für die Fraueninsel. Mit dem Schiff setzen wir auf das zauberhaftes Eiland über, auf dem bis heute Benediktinerinnen das auf die Karolingerzeit zurückgehende Kloster bewirtschaften.

SAMSTAG: Bayerische Dorfkirchen bergen in ihrem Innern oftmals großartige Kunstschätze. So in Weyarn die Pfarrkirche St. Peter und Paul mit einer Verkündigungsszene des bedeutenden Bildhauers Ignaz Günther, die nirgends ihresgleichen hat. Und unweit entfernt, in der Dorfkirche von Berbling, hat der Maler Wilhelm Leibl seine berühmte Darstellung von „Drei Frauen in der Kirche" geschaffen, die als Kopie dort noch zu sehen ist. In Bad Tölz am Inn mit seiner wunderschönen Marktgasse verbringen wir den Nachmittag.

SONNTAG: Nach Murnau am Staffelsee ist eine kurze Epoche der Kunstgeschichte benannt, die ‚Murnauer Zeit', jene Jahre vor dem Ersten Weltkrieg, während derer Künstlerpaare um Wassily Kandinsky und Gabriele Münter in Murnau gemalt haben. Wenngleich die Besichtigungsmöglichkeiten im Münter-Haus und im Schloßmuseum derzeit eingeschränkt sind, ist doch der Genius loci Grund genug für unseren Aufenthalt. Zudem geht es dann weiter in das Kloster Ettal, das für seine wunderschöne Gebirgslage und die reiche künstlerische Ausstattung berühmt ist. Ein kurzer Abstecher führt uns schließlich in das benachbarte Oberammergau, wo wir uns nicht so sehr mit den populär vermarkteten Schnitzarbeiten befassen, sondern uns auf die hier ebenfalls herausragende Lüftlmalerei konzentrieren, jene in den Alpenländern weithin Hausfassaden zierende Volkskunst.

MONTAG: Nach unseren Besuchen am Chiem- und am Staffelsee stehen heute drei geistliche Stätten nahe dem Ammersee auf unserem Programm, jede mit einem sehr speziellen Merkmal, das jeweils ein Stück bayerischer Kultur verkörpert: das Marienmünster in Dießen mit seiner wundervollen Rokokoausstattung, das Kloster Wessobrunn mit seinen Stuckarbeiten und das Kloster Andechs mit, ja, genau, mit seiner Braukunst, die hier seit dem Mittelalter gepflegt wird.

DIENSTAG: Für unseren letzten Tag in München haben wir nur einen kurzen Ausflug vorgesehen: nach Wasserburg, mit seiner herrlichen Lage am Inn und seinen prachtvollen Fassaden ein Schmuckstück bayerischer Stadtkultur. Der Nachmittag ist frei für Ihre Unternehmungen. Zum Abschluß unserer Reise essen wir gemeinsam stilvoll zu Abend.

MITTWOCH: Auch für unseren Rückweg haben wir uns noch eine besondere Besichtigung aufgehoben: das Kelten- und Römermuseum in Manching präsentiert herausragende Funde von vor 2000 Jahren. Damals existierte „Bayern“ als Regions- und Volksname noch nicht, sondern eine vorbayerische Bevölkerung lebte hier, die Merkmale und Wesenszüge gewiß späteren Landesbewohnern vererbt hat. Am frühen Abend sind wir wieder in Münster.

 

Details

Busfahrt ab/bis Münster, 7 Übernachtungen mit Frühstück in München, 2 Abendessen, Besichtigungsprogramm mit Eintritten, Sicherungsschein

 

Preis

1450 Euro/Person im Doppelzimmer, Einzelzimmerzuschlag 290 Euro