Europas Kulturerbe

VOM UNTERGANG ROMS ZUM AUFGANG ITALIENS: FRIAUL, RAVENNA, PIEMONT (2005, 2007)

San Vitale, Kaiser Justinian
San Vitale, Kaiser Justinian

Das römische Reich ist vom Norden her untergegangen, das Italien des Mittelalters vom Norden aus geformt worden und der italienische Staat im Norden des Landes entstanden: zum ersten Mal werden diese Zusammenhänge hier in eine Reise umgesetzt. Sie führt in annäherend chronologischem Ablauf zu den herausragenden Stätten der einzelnen Epochen: in das Friaul und das Ravenna der ausgehenden Antike, nach Ferrara und Mantua mit ihren Stadtbildern aus Mittelalter und Renaissance, schließlich nach Piemont, von wo im 19. Jahrhundert die ‚Wiederauferstehung’ Italiens – der ‚Risorgimento’ – seinen Ausgang nahm. Dorf und Stadt, Fluß und See, Berge und Burgen, Kirchen und Klöster, Metropole und Museum, Geschichte und Gegenwart fügen sich auf dieser zehntägigen Reise zu einem Panorama der Kultur Italiens.

SAMSTAG: Zeitige Abfahrt aus Münster. Unser Tagesziel liegt ebenso malerisch wie geschichtsträchtig am Chiemsee: Seebruck, das römische Bedaium, seit der Augustuszeit wichtiger Etappenort zwischen Augsburg und Salzburg. Gemeinsames Abendessen und Übernachtung in Seebruck.

SONNTAG: Nach einer Fahrt durch die Ostalpen erreichen wir die Kleinstadt Cividale del Friuli, als Forum Iulii eine Gründung Cäsars. Sie birgt die bedeutendsten Zeugnisse aus der Langobardenzeit in ganz Italien. Stadtbesichtigung. Gemeinsames Abendessen und erste von zwei Übernachtungen.

MONTAG: Wir brechen nach Aquileja auf. In römischer Zeit war Aquileja eine der größten Städte Italiens. Seit der Völkerwanderung ist es eine Kleinstadt, die jedoch die prachtvollste römische und frühchristliche Überlieferung nördlich von Rom aufweist. Wir besichtigen den Dom mit dem größten frühchristlichen Mosaik der gesamten Antike sowie weitere herausragende römische Überreste. Am Nachmittag Rückkehr nach Cividale.

DIENSTAG: Übernachtungsort für den heutigen und morgigen Tag ist Ferrara, die ruhige Fahrradstadt in der Emilia Romagna. Glanzvolle Hinterlassenschaften der Fürstenfamilie Este illustrieren den Übergang vom Mittelalter zur Renaissance. Gemeinsames Abendessen.

MITTWOCH: Auf einem Tagesausflug erkunden wir Ravenna, die Hauptstadt des ersten – ostgotischen – Germanenreiches im Imperium Romanum. Wie keine andere Stadt ist Ravenna reich an spätantiken Mosaiken, die die Spannung zwischen Ende und Neuanfang einer Epoche vermitteln.

DONNERSTAG: In Weg und Zeit fahren wir fort: zunächst in die an drei Seen gelegene Renaissancestadt Mantua, am Nachmittag weiter in die Verdi-Stadt Busseto. Gemeinsames Abendessen im wunderschön gelegenen Mittelalterort Castell’Arquato; Übernachtung nahe Piacenza.

Turiner Grabtuch (Ausschnitt)
Turiner Grabtuch (Ausschnitt)

FREITAG: Von Piemont, unserem Ziel des heutigen Tages, nahm die Einigung Italiens im 19. Jahrhundert ihren Ausgang. Am Vormittag erreichen wir das am Fuß der Alpen und am Oberlauf des Po gelegene Turin. Spaziergang durch das barocke Zentrum. Im Dom von Turin unterrichten wir uns über den gegenwärtigen Stand der Erforschung des Turiner Grabtuches: Seit dem 14. Jahrhundert (aber nicht für eine frühere Zeit) läßt sich die Geschichte der 'Sacra Sindone' dokumentarisch nachweisen. Das Tuch, dessen Anblick wohl jeden Betrachter tief beeindruckt, zeigt in Ganzkörpergröße die Abdrücke eines geschundenen Mannes. Seit der öffentlichen Zurschaustellung des Tuches im Spätmittelalter wurden jedoch Zweifel am Bezug auf Jesus Christus laut. - Gemeinsames Abendessen und Übernachtung in Turin.

SAMSTAG: Auf der Fahrt durch die Westalpen machen wir Halt im schön gelegenen, römisch und mittelalterlich, italienisch und französisch geprägten Aosta. Am Spätnachmittag erreichen wir unseren letzten Übernachtungsort, das schweizerische Rheinfelden. Gemeinsames Abendessen und Übernachtung.

SONNTAG: Wir beschließen die Reise so, wie wir sie begonnen haben: mit einer Besinnung auf die römische Vergangenheit des süd- und nordalpinen Europa in Augusta Rauricum, einst größte römische Stadt am Oberrhein und heute größter römischer Ausgrabungspark in der Schweiz. Am Abend treffen wir in Münster ein.

Details

Busreise ab/bis Münster, 8 Übernachtungen mit Frühstück in Seebruck (1), Cividale del Friuli (2), Ferrara (2), Piacenza (1), Turin (1) und Rheinfelden/Schweiz (1), 6 Abendessen, Besichtigungsprogramm mit Eintritten, Reiserücktrittskostenversicherung, Sicherungsschein

 

Preis

ca. 1290 Euro, EZ-Zuschlag ca. 190 Euro

 

Diese Reise wurde zehntägig vom 17. bis 26.04.2005 (29 Teilnehmer) und neuntägig vom 02.-10.06.2007 (19 Teilnehmer) durchgeführt.