Europas Kulturerbe

FRANKREICH VOM FEINSTEN – CHAMPAGNE, LYONNAIS, AUVERGNE

Nancy, Musée Emile Gallé, Jugendstilfenster
Nancy, Musée Emile Gallé, Jugendstilfenster

Landschaftlich verwurzelt und höfisch verfeinert – das ist französische Lebensart. In Regionen, die als einzelne wenig besucht werden, aber jede für sich Herausragendes zur Kultur Frankreichs beitragen, erkunden wir die Spannung von Natur und Kultur, Einfachheit und Stil. Von der Champagne, deren Renaissance-Skulpturen von ebenso erlesenem Geschmack zeugen wie der hier kreierte Perlwein, fahren wir über Lyon, die antike Hauptstadt Galliens und Metropole französischer Kochkunst, bis in verwunschene, mit rustikaler Romanik geschmückte Dörfer der Auvergne und beschließen die Reise auf der Place Stanislas der lothringischen Jugendstil- und Barockstadt Nancy, einer der schönsten Platzanlagen der Welt.

Fachwerkhäuser am Markt von Troyes
Fachwerkhäuser am Markt von Troyes

FREITAG: Am Morgen Aufbruch aus Münster in einem 4-Sterne-(d.h.: 83 cm Sitzabstand)-Reisebus. Unterwegs auf einer Reise, die klassische Frankreichmotive in kulturtouristisch weniger bekannten Regionen des Landes aufsucht, hören wir von den Besonderheiten unserer Reiseziele, aber auch von aktuellen Problemen unseres großen westlichen Nachbarn. In der Champagne angekommen, besuchen wir am Nachmittag eine von etlichen regionstypischen Fachwerk-Dorfkirchen – Vorgeschmack auf unser erstes Reiseziel Troyes, eine der schönsten Fachwerkstädte Frankreichs. Nach dem Bezug unseres 3-Sterne-Stadthotels (2 Übernachtungen) beschließen wir den Tag mit einem kleinen Spaziergang und einem feinen Abendessen.

Meister von Chaource, Grablegung
Meister von Chaource, Grablegung

SAMSTAG: Ebenfalls berühmt ist die Champagne ist für ihren reichen Bestand an Renaissance-Skulpturen. Einige herausragende Beispiele entdecken wir in Saint-Pantaléon und anderen Kirchen der Innenstadt; weitere lebensgroße und lebensnahe Werke etwa des Meisters von Chaource finden wir in der Umgebung von Troyes. Den vom Regionsnamen übernommenen feinen Tropfen lassen wir am Nachmittag bei einem Kellereibesuch auf der Zunge perlen und erfahren dabei einiges über das Raffinement französischer Lebensart.

Brou, Klosterkirche
Brou, Klosterkirche

SONNTAG: Auf dem Weg nach Süden steuern wir unser nächstes Ziel an, eines der bedeutendsten Skulpturenensembles Frankreichs: das Kloster Brou nördlich von Lyon. Die gigantische Anlage und die Renaissance-Grabmäler ihrer Stifter Margarete und Philibert (im Sommer 2013 voraussichtlich wieder zugänglich) beeindrucken jeden Besucher – mehr als ein Innehalten vor unserem Tagesziel Lyon, der ersten – gallo-römischen – Hauptstadt des späteren Frankreich. Großartige Hinterlassenschaften des römischen Lugdunum sehen wir im Gallorömischen Museum auf dem Hügel Fourvière, der am Spätnachmittag zugleich einen Panoramaausblick auf die drittgrößte Stadt Frankreichs gewährt. Wir beziehen unser zentral gelegenes 3-Sterne-Hotel (2 Übernachtungen) und lassen uns beim gemeinsamen Abendessen von der landesweit gerühmten Lyonnaiser Küche verwöhnen.

Lyon-Collonges-au-Mont-d'Or, Restaurant Bocuse
Lyon-Collonges-au-Mont-d'Or, Restaurant Bocuse

MONTAG: ‚Le vieux Lyon‘, die Altstadt, ist ein Erlebnis für sich: nirgendwo in Frankreich gehen Renaissance-Bauten und urfranzösischer Flair eine so farbenfrohe, enge Gemeinschaft ein. Mit Muße erkunden wir die Gassen und Querverbindungen (traboules) von Lyons schönstem Viertel (UNESCO-Welterbe). Am Nachmittag ist Zeit für einen Besuch des Musée des Beaux-Arts, des ‚Kleinen Louvre‘ Frankreichs. Und wer möchte, kann am Abend bei Paul Bocuse einkehren (Preise, Weg und Reservierungsmöglichkeit bitte rechtzeitig bei uns erfragen).

Le Puy, Saint-Michel d’Aiguilhe
Le Puy, Saint-Michel d’Aiguilhe

DIENSTAG: Ländlich, vulkanisch, romanisch – das sind die Attribute der Auvergne. Aus der Rhônemetropole geht es nun also in das urige Frankreich, die ‚douce France‘ (Charles Trenet). Zur Einstimmung biegen wir von der Schnellstraße aus Lyon nach links ab und erreichen das 1000-Seelen-Dorf Montfaucon-en-Velay: In der Kirche Notre-Dame erwartet die staunenden Besucher ein Zyklus hochklassiger flämischer Landschaftsmalerei, deren Inhalt und Herkunftsweg gleichermaßen reich ist an Geschichten. Le-Puy-en-Velay, unser Tagesziel, war einst Ausgangspunkt der Via Podiensis, eines (und zwar des heute wohl schönsten) der Jakobswege durch Frankreich. In der romanischen Kathedrale bemerken wir faszinierende orientalische Einflüsse. Unweit von unserem Hotel entfernt nehmen wir ein Abendessen vom Feinsten ein – im Stern-Restaurant François Gagnaire (Getränke-Forfait inbegriffen).

Issoire, Sainte-Austremoine, Kapitell
Issoire, Sainte-Austremoine, Kapitell

MITTWOCH: Im grünen Hügelland der Auvergne folgen wir weiter den Spuren der Romanik: La-Chaise-Dieu (‘Der Sitz Gottes‘), Lavaudieu, das sich zu den ‚Schönsten Dörfern Frankreichs‘ zählen darf, und Issoire vereinen Schätze romanischer Baukunst mit dem Zauber französischer Ländlichkeit. Am frühen Abend erscheinen die Vulkankegel des Zentralmassivs am Horizont: wir haben den Kurort Mont-Dore erreicht. Gemeinsames Abendessen und erste von drei Übernachtungen in einem einfachen 3-Sterne-Haus.

Notre-Dame d'Orcival
Notre-Dame d'Orcival

DONNERSTAG: Orcival, Saint-Nectaire, Saint-Saturnin – Romanik vom Feinsten in zauberhaften Dörfern (UNESCO-Welterbe), charakteristisch für die ‚France profonde‘, das ländlich wurzelnde Frankreich.


FREITAG: Ein regelmäßig verkehrender Spezialzug bringt uns auf den Gipfel des Puy-de-Dôme – ein Erlebnis eigener Art, das Panoramablicke über die Kette der Vulkankrater verspricht. Neben der Aussicht die Einsicht, daß die Römer mit ihrem Bau des Merkurtempels in 1465 Meter Höhe auch diesen markanten Landschaftspunkt bereits mit Beschlag belegt hatten.

Nancy, Place Stanislas, Ostseite
Nancy, Place Stanislas, Ostseite

SAMSTAG: Von der Auvergne durch Burgund nach Lothringen – damit haben wir den Großteil des Rückweges bereits heute zurückgelegt, jedoch mit der Vorfreude auf ein großartiges Schauspiel, das uns am Tagesziel Nancy erwartet: bietet schon die unweit unseres 3-Sterne-Hotels gelegene, kürzlich renovierte Place Stanislas für sich genommen eine barocke Anlage vom Feinsten, verwandelt sich der Platz nach unserem gemeinsamen Abendessen in ein Freilichttheater, in dem eine farbenprächtige Son-et-Lumière-Vorstellung die Geschichte des polnischen Königs Stanislaw Leszczynski erzählt, dem das Kleinod Nancys (UNESCO-Welterbe) seine Entstehung verdankt.

SONNTAG: Außer für die Place Stanislas ist Nancy auch für einen nach der Stadt benannten Zweig des Jugendstils bekannt, für den wir vor Ort einige Beispiele sehen. Um die Mittagszeit Rückfahrt in Richtung Münster und Ankunft dort am frühen Abend.

 

Details

Komfort-Busreise ab/bis Münster, 9 Ü/F in 3-Sterne-Hotels in Troyes (2), Lyon (2), Le-Puy-en-Velay (1), Mont-Dore (3) und Nancy (1) 5 Abendessen (einmal in einem 1-Stern-Restaurant) , Besichtigungsprogramm mit Eintritten, Reiserücktrittskostenversicherung

 

Preis

1550 Euro im Doppelzimmer, Einzelzimmer-Zuschlag 310 Euro