03 DAS ELSASS – KULTURERBE ZWISCHEN IDYLLE UND KONFLIKT
Nirgendwo kommen sich Frankreich und Deutschland so nahe wie zwischen dem lieblichen Rheintal und grandiosen Vogesengipfeln. Die von Dörfern, Burgen und Weinbergen markierte Landschafts- und Fachwerkidylle läßt freilich vergessen, daß das Elsaß in den vergangenen vier Jahrhunderten zwischen den beiden Nachbarmächten mehrfach hin- und hergerissen wurde. Vom Standort Straßburg aus erkunden wir das alte und vielfältige Kulturerbe am Schnittpunkt zwischen keltischer, romanischer und germanischer Welt und erörtern ausführlich das deutsch-französische Verhältnis in bewegter Vergangenheit und gelassenerer Gegenwart.
SONNTAG: Nach dem morgendlichen Aufbruch aus Münster treffen wir zeitig genug in Straßburg ein, um uns auf einer kleinen Rundfahrt einen Überblick über wichtige Stationen der Stadtgeschichte zu verschaffen: sie führt durch das Europaviertel und die wilhelminische Neustadt bis hin zur Altstadt (UNESCO-Weltkulturerbe). Wir beziehen unser 3-Sterne-Hotel, das in einer ruhigen Straße des Zentrums liegt, und brechen zu einem Stadtspaziergang in die malerischen Gassen um ‚La petite France’ und das Kathedralviertel auf. Am Abend genießen wir gemeinsam ein feines Abendessen.
MONTAG: Unsere Fahrt in den Süden des Elsaß führt uns zunächst nach Mulhouse, unter dessen industrieller Schale ein reizender Altstadtkern mit großartiger, bis in die Renaissance zurückreichender Architektur steckt. Auf dem Rückweg machen wir Halt in Riquewihr – der elsässischen Postkartenidylle par excellence.
DIENSTAG: Zug um Zug bewegen wir uns in die Geschichte des Elsaß zurück: An der Maginotlinie kommt die dunkle Vergangenheit zwischen Deutschland und Frankreich zur Sprache. In Weißenburg sehen wir ein Stück elsässischer Stadtidylle und eine berühmte, karolingisch-ottonisch-romanische Kirche. Mit einer Wanderung zur Burg Fleckenstein tauchen wir in die für das Elsaß bedeutende Zeit der staufischen Kaiser ein.
MITTWOCH: Der Vormittag steht im Zeichen des grandiosen Straßburger Münsters, das einen Querschnitt durch die Theologie und Technikgeschichte des späten Mittelalters vermittelt, und des angeschlossenen Musée de l’Oeuvre Notre-Dame mit seinen bedeutenden Werken der Elsässer Kunstgeschichte. Am Nachmittag ist Zeit für eine individuelle Erkundung der Metropole des Elsaß.
DONNERSTAG: Zwei Perlen der Elsässer Romanik stehen heute im Mittelpunkt: die Kirchen von Murbach und Rosheim. Ebenfalls bis in die Romanik zurück reicht die Baugeschichte von Haut-Koenigsbourg; doch der heutige Zustand dieser herrlich gelegenen, meistbesuchten Burg des Elsaß geht auf die Restaurierung unter Kaiser Wilhelms II. zurück. Einen großen Teil unseres heutigen Reiseweges legen wir auf der Vogesen-Kammstraße zurück, einer der schönsten Panoramastraßen Europas, und kehren dabei auf einem Bauernhof ein.
FREITAG: Die Festung Neuf-Brisach ist eine der besterhaltenen Anlagen ihrer Art, die der Festungsbaumeister Vauban für den ‚Sonnenkönig’ Ludwig XIV. schuf. Sie ruft uns noch einmal den Grenzcharakter des Elsaß ins Bewußtsein. – Den größeren Teil des Tages verbringen wir dann in Colmar. Nicht nur ist die Stadt allein ein Schmuckstück, sondern sie birgt mit dem Unterlindenmuseum und dem Dominikanerkonvent Kunstwerke von europäischem Rang, von deren Meistern Matthias Grünewald und Martin Schongauer nur die bekanntesten sind. Rückfahrt nach Straßburg, wo wir in einem gediegenen Restaurant das Abendessen einnehmen.
SAMSTAG: Für den Rückweg haben wir uns noch ein Stück deutsch-französischer Gemeinsamkeit aufbewahrt: der länderübergreifende archäologische Park von Bliesbruck-Reinheim führt uns in die Kelten- und Römerzeit zurück – die gemeinsame Grundlage französisch-süddeutscher Geschichte. Am frühen Abend Ankunft in Münster.
Details
Busreise, 6 Ü/F in Straßburg, 2 Abend-, 1 Mittagessen, Besichtigungsprogramm mit Eintritten, Reiserücktrittskostenversicherung
Preis
1050 Euro, Einzelzimmer-Zuschlag 160 Euro