Europas Kulturerbe

02 VOM UNTERGANG ROMS ZUM AUFGANG ITALIENS: FRIAUL, RAVENNA, EMILIA, PIEMONT (24.04.-03.05.2014)

San Vitale, Kaiser Justinian
San Vitale, Kaiser Justinian

Das römische Reich ist vom Norden her untergegangen, das Italien des Mittelalters vom Norden aus geformt worden und der italienische Staat im Norden des Landes entstanden: diese Zusammenhänge werden hier in eine Reise umgesetzt. Sie führt in annäherend chronologischem Ablauf zu den herausragenden Stätten der einzelnen Epochen: in das Friaul und das Ravenna der ausgehenden Antike, nach Ferrara, Bologna und Mantua mit ihren typisch italienischen Stadtbildern aus Mittelalter und Renaissance, schließlich nach Piemont, von wo im 19. Jahrhundert die ‚Wiederauferstehung’ Italiens – der ‚Risorgimento’ – seinen Ausgang nahm. So fügen sich auf dieser Reise Geschichte und Gegenwart zu einem Panorama der Kultur und Lebensart Italiens.

DONNERSTAG: Zeitige Abfahrt aus Münster (Zustiegsmöglichkeiten bitte erfragen). Unser Tagesziel liegt ebenso malerisch wie geschichtsträchtig am Chiemsee: Seebruck, das römische Bedaium, seit der Augustuszeit wichtiger Etappenort zwischen Augsburg und Salzburg. Gemeinsames Abendessen und Übernachtung in einem schönen Landgasthof.

FREITAG: Nach einer Fahrt durch die grandiosen Ostalpen erreichen wir die Kleinstadt Cividale del Friuli, als Forum Iulii eine Gründung Cäsars. Sie birgt die bedeutendsten Zeugnisse aus der Langobardenzeit in ganz Italien, unter anderem den berühmten sogenannten ‚tempietto longobardo’ mit einem großartigen Skulpturenensemble. Besichtigung der malerisch am Flug Natisone gelegenen sympathischen Kleinstadt. Gemeinsames Abendessen und erste von zwei Übernachtungen in unserem 3-Sterne-Hotel.

SAMSTAG: Wir brechen nach Aquileja auf. In römischer Zeit eine der größten Städte Europas, schrumpfte Aquileja in der Völkerwanderung zu einer Kleinstadt, die jedoch die prachtvollste römische und frühchristliche Überlieferung Norditaliens aufweist. Wir besichtigen den Dom mit dem größten frühchristlichen Mosaik der gesamten Antike sowie weitere herausragende römische Überreste. In Grado an der Adriaküste ist die frühchristliche Basilika Sant’Eufemia unser Ziel. Rückkehr nach Cividale.

SONNTAG: Heute und an den beiden nächsten Tagen übernachten wir in einem 3-Sterne-Hotel in Ferrara, der wunderschönen, lebendigen und doch verkehrsberuhigten Studenten- und Fahrradstadt in der Emilia Romagna. Glanzvolle Hinterlassenschaften der Fürstenfamilie Este illustrieren den Übergang vom Mittelalter zur Renaissance. Gemeinsames Abendessen.

MONTAG: Auf einem Tagesausflug erkunden wir Ravenna, die Hauptstadt des ersten – ostgotischen – Germanenreiches im Imperium Romanum. Vor allem jedoch ist Ravenna berühmt für seine herrlichen spätantiken Mosaiken, die die Spannung zwischen dem Ende des antiken Rom und dem Beginn der christlich-mittelalterlichen Epoche vermitteln.

DIENSTAG: Bologna, die Hauptstadt der Emilia Romagna, beeindruckt durch ihr mittelalterliches, von kilometerlangen Arkaden geprägtes Stadtbild mit noch heute zwölf Geschlechtertürmen und durch ihre Universität – die älteste der Welt. Auf unserem Spaziergang sehen wir Zeugnisse von der Antike bis zur Gegenwart – wie es sich für eine typisch italienische Stadt gehört – und finden am Nachmittag auch genügend Zeit für individuelle Erkundungen.

MITTWOCH: In Strecke und Zeit fahren wir fort: zunächst in die traumhaft an drei Seen gelegene Renaissancestadt Mantua mit dem grandiosen Renaissancepalast der Gonzaga-Familie, am Nachmittag weiter in die Verdi-Stadt Busseto, wo wir die Lebensumstände des Maestro kennenlernen. Am Abend erreichen wir Turin, wo wir zweimal in einem zentral gelegenen 3-Sterne-Hotel übernachten und heute gemeinsam zu Abend essen.

Turiner Grabtuch (Ausschnitt)
Turiner Grabtuch (Ausschnitt)

DONNERSTAG: Von Piemont und seiner am Fuße der Alpen und am Po gelegenen Hauptstadt Turin nahm die Einigung Italiens im 19. Jahrhundert ihren Ausgang. In Geschichte und Bauten gut mit Berlin vergleichbar, präsentiert sich den Besuchern eine schöne barocke Innenstadt. Im Dom von Turin unterrichten wir uns über den gegenwärtigen Stand der Erforschung des Turiner Grabtuches: Seit dem 14. Jahrhundert (aber nicht für eine frühere Zeit) läßt sich die Geschichte der 'Sacra Sindone' dokumentarisch nachweisen. Das Tuch, dessen Anblick wohl jeden Betrachter beeindruckt, zeigt in Ganzkörpergröße die Abdrücke eines geschundenen Mannes. Schon seit der öffentlichen Zurschaustellung des Tuches im Spätmittelalter wurden jedoch Zweifel am Bezug auf Jesus Christus laut.

FREITAG: Auf der Fahrt durch die Westalpen machen wir Halt im bildschönen, römisch und mittelalterlich, italienisch und französisch geprägten Aosta. Am Spätnachmittag erreichen wir unser letztes Tagesziel, das malerisch am Rheinufer gelegene Basel. Kleiner Spaziergang durch die schöne Altstadt, Übernachtung und gemeinsames Abendessen in einem feinen Hotel.

SAMSTAG: Wir beschließen die Reise so, wie wir sie begonnen haben: mit einer Besinnung auf die römische Vergangenheit des süd- und nordalpinen Europa in Augusta Rauricum, einst größte römische Stadt am Oberrhein und heute größter römischer Ausgrabungspark in der Schweiz. Am Abend treffen wir in Münster ein.

Details

Busreise ab/bis Münster mit Zustiegsmöglichkeiten, 9 Übernachtungen mit Frühstück in Seebruck (1), Cividale del Friuli (2), Ferrara (3), Turin (2) und Basel (1), 5 Abendessen, Besichtigungsprogramm mit Eintritten

 

Preis

1450 Euro, EZ-Zuschlag 240 Euro

 

Diese Reise wurde zehntägig vom 17. bis 26.04.2005 (29 Teilnehmer) und neuntägig vom 02.-10.06.2007 (19 Teilnehmer) durchgeführt.